Ein Internat kann individuelle Förderung durch personelle und strukturelle Gegebenheiten möglich machen. Für Lernschwächere kann dies oft eine neue Chance bedeuten: Gefördert zu werden, anstatt auf der Strecke zu bleiben.
Immer mehr Internate orientieren sich an einer gezielten Förderung von lernschwachen Schülern. Eine intensivere Betreuung, in kleineren Gruppen und flexibleren Unterrichtsformen soll Schülern mit Lernschwächen helfen, die angeforderten Leistungen in ihrem Lerntempo zu bewältigen. An öffentlichen Schulen mit überfüllten Klassen und zu wenig Lehrpersonal haben es Schüler mit Lernstörungen häufig schwer. Oft wird eine Lernschwäche gar nicht erkannt und ein Schüler trotz hinreichender Intelligenz zum Schulversager. Oder die Lernschwäche wird erkannt, doch fehlt es dann an Personal und Zeit, um auf die individuellen Bedürfnisse eines lernschwachen Schülers einzugehen.
Wird eine Lernschwäche bei Kindern und Jugendlichen nicht frühzeitig erkannt, haben sie es in ihrer Schullaufbahn oft nicht leicht. Häufig scheitern Schulkarrieren nicht einfach nur, weil der Schüler zu „dumm“ oder zu „faul“ ist. Eine Lernschwäche hat in der Regel nichts mit der Intelligenz zu tun, vielmehr sind es Schwierigkeiten in bestimmten Bereichen, wie Lesen, Rechnen oder Schreiben, mit denen der Schüler zu kämpfen hat.
Es gibt viele Internate, die auf die Förderung von Kindern mit Lernschwächen spezialisiert sind. Hier werden sie nicht als störende „Problemfälle“ abgetan, sondern mit spezieller Zuwendung betreut. Während an Regelschulen oft nur die Schwäche zum Vorschein kommt, sollen Schüler auf speziellen Internaten gezielt eigene Stärken entdecken und ausbauen. Die Betreuung geht meist über den Klassenraum hinaus: Hausaufgabenbetreuung, sowie Gespräche mit Psychologen und pädagogischem Personal ist in Internaten keine Seltenheit mehr.