Die Tradition der Internate reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen „internus“: Im Inneren befindlich oder vertraulich. Der elitäre Gedanke ist nach wie vor gängig, wenn auch nicht immer zeitgemäß.
Ursprünglich waren Internate an eine bestehende Institution wie einen Fürstenhof, einen Dom, ein Kloster oder eine Universität angeschlossen. Dies diente in der Regel dazu, die Schüler außerhalb des Familien- verbandes auf den priesterlichen Dienst oder den Dienst am Hof vorzubereiten. Häufig übernahmen die Absolventen Führungsaufgaben, so dass auch hier von einer jungen Elite zu sprechen ist.
Parallel zu den Entwicklungen Europas durchläuft auch die Geschichte der Internate verschiedene Stufen: Das Christentum bringt eine Vielzahl an geistlichen Internaten hervor. Mit der Renaissance und der Entstehung des modernen Staatswesens entstehen mehr weltliche Internate, aus denen die Führungsschicht für Militär und Verwaltung rekrutiert wird. Die Reformation geht einher mit einer Rückbesinnung auf christliche Werte. Aber schon die Gegenreformation verbindet schließlich geistliche und weltliche Bestrebungen.
Viele Dom- und Klosterschulen werden zu Universitäten. Gezielt werden auch Erziehungsanstalten errichtet, die bestimmten Zielen folgen wie beispielsweise Fürstenschulen, Ritterakademien oder Priester- und Lehrerschulen. Um den hohen Bedarf an geeignetem Nachwuchs zu decken, werden die Internate schließlich auch weniger Privilegierten zugänglich.